Montag, 21. November 2016



Markus Koller – meine Rennen im Jahr 2016 in den Nutrixxion Teamfarben

Auch im Jahr 2016 durfte ich in den Nutrixxon Teamfarben unterwegs sein und viel unvergesslich Schönes erleben.
Angefangen hat es jedoch nicht optimal. Da es nie richtig Winter wurde, waren wir zu dritt am 4. Januar bei schönstem Wetter mit dem Rennvelo unterwegs. Ein kurzer Moment der Unaufmerksamkeit genügte und ich touchierte aus einer Seitenstrasse kommend ein Auto und fiel zu Boden. Das war in Muri/AG, die Notaufnahme des Spitals nur einige 100m entfernt, zum Glück. Schulterverletzung und 3 Wochen Zwangspause, einige Einheiten auf der Rolle lagen aber schon drin…
Im März ging es dann mit etwas Trainingsrückstand nach Mallorca. Trotz kaltem und nassem Wetter war es eine super Woche und wir strampelten viele schnelle und meist schöne Kilometer ab.
Und wenn der Schnee zu schmelzen beginnt, stehen so langsam die ersten Rennen an! Da ich dank Nutrixxion Sponsoring einen Freistart beim Highway to Sky hatte, entschloss ich mich kurzfristig zu starten. Wegen zu viel Schnee konnte das Sustenpass Zeitfahren nicht ganz bis zur Passhöhe gefahren werden. Das kam mir entgegen, denn nach den 1300hm hatte ich mein Pulver verschossen. Es resultierte Rang 6 in meiner Altersklasse, wow, was für ein Resultat und Start in die Saison!



Highway to Sky - Markus Koller

Bereits am nächsten Wochenende ging es ab nach Finale Ligure, an das grösste 24h Bike Rennen in Europa und der wahrscheinlich coolsten Strecke mit insgesamt knapp 3000 Racern. Die Atmosphäre ist gigantisch und man wird während der ganzen Nacht angefeuert, wenn man über die technischen Trails brettert. Mein Highlight war am Morgen, wenn die ersten Sonnenstrahlen das Meer am Horizont wieder sichtbar machen, unbeschreiblich! Wir sind im 4er Team ohne grosse Ambitionen angetreten und erreichten trotzdem den sehr beachtlichen Rang 10!  



Finale 24h - Markuis Koller

Zwei Wochen später stand ich bereits zum 7. Mal am Waldhaus Schwarzwald Marathon am Start. Leider wieder mal zu weit hinten, so dass ich die ersten 10 km ziemlich viel überholen musste um nach vorne zu kommen. Die Bedingungen waren grauenhaft; es nieselte und der Boden war tief. Einmal verpasste ich gar eine Abzweigung, weil ich nichts mehr sehen konnte. Quasi im Blindflug fuhr ich auf Rang 11 in meiner Altersklasse, super! Das nächste Mal optimieren und weiter vorne einstehen, voll Gas, mal schauen was dringliegt…


Waldhaus Bike Marathon

Dann wurde es Juli und der Engadin Bike Giro stand auf dem Programm. Ein weiterer top Event für mich 2016. Ein 3-tägiges Etappenrennen in einer der schönsten (Bike-) Region die es gibt! Das Rennen war technisch und physisch sehr anspruchsvoll, landschaftlich kaum zu toppen. Es gäbe viel darüber zu schreiben… schlussendlich war unser Triumvirat vollumfänglich glücklich im Ziel und ich mit dem 29. Gesamtrang bei einem extrem sportiven Starterfeld fast ganz zufrieden!


Engadin Bike Giro

Die nächste Station war Ende Juli in Airolo, das Granfondo San Gottardo stand auf dem Programm: Tremola – Furka – Nufenen. Wieder hatten wir Wetterglück. Drei Pässe, drei Mal voll Anschlag mit dem Kollegen Roger, mit dem ich angereist war. Wir hatten heute die exakt gleiche Pace, sehr cool.


Granfondo san gottardo - Markus Koller




Granfondo san gottardo - Markus Koller, Roger Wiget

 
Kaum hat die Saison gestartet, schon ist September und das letzte Rennen steht an: Gruyère Cycling Tour. Ein spezielles Rennen für mich weil ich jeden Meter der drei Pässe quasi auswendig kenne. Etwas zu vorsichtig wieder nicht ganz vorne eingestanden am Start, verpasste ich die beiden ersten Gruppen auf den flachen 30 km nach Rossinière. Am Col des Mosses fuhr ich aus dem Feld heraus und knallte am Limit hoch. Just beim ersten Flachstück vor der Passhöhe erreichte ich die erste Verfolgergruppe, das war voll aufgegangen! Bis am Fuss des Col de Pillon konnte ich mich gut erholen und fuhr in einer starken Gruppe bis nach Gstaad. Ich fühlte mich stark und führte die Gruppe teilweise an, was für ein Gefühl! Ich erreichte das Ziel mit Rang 27, optimal!




Gruyère Cycling Tour - Markus Koller

Eine weitere tolle Saison ist zu Ende. Wiederum gespickt mit vielen Emotionen und unvergesslichen Erlebnissen. Wenn man rennmässig mit gewissen Ambitionen unterwegs ist, bedingt dies eine gewisse Härte um immer wieder ans Limit zu gehen. Aber den bekannten inneren Schweinehund kenne ich irgendwie nicht. Ich mache das gerne! Und freue mich auf 2017.

20.11.2016, Markus Koller